Fertighäuser im Fokus: Teil Ⅱ

Vor- und Nachteile & Früher Vs. Heute: Eine umfassende Betrachtung

Fertighäuser erfreuen sich aufgrund ihrer kurzen Bauzeiten, Eigenleistungsmöglichkeiten und relativ günstigen Preise großer Beliebtheit. Dennoch gibt es, neben den zahlreichen Vorteilen, auch einige Schattenseiten dieses Haustyps. Bevor Sie sich für den Bau eines Fertighauses als Ihr neues Eigenheim entscheiden, ist es ratsam, sowohl die Vor- als auch die Nachteile gründlich zu beleuchten.

Vorteile beim Fertighaus

1. Garantierte Qualität

Fertighausanbieter, die Mitglied im „Bundesverband Deutscher Fertigbau e. V.“ (BDF) sind, gewährleisten eine durchgehend hohe Qualität. Ausgereifte Fertigungsprozesse, moderne Technologien und regelmäßige interne Prüfungen und Qualitätsüberwachungen durch die „Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau“ (QDF) sorgen dafür, dass jedes Haus hohen Anforderungen entspricht.

Tipp: Achten Sie bei der Auswahl des Fertighausanbieters auf dessen Gütesiegel.

2. Alle Leistungen aus einer Hand

Fertighausanbieter agieren als Komplettanbieter, die alle beauftragten Leistungen entweder selbst übernehmen oder an zuverlässige Subunternehmer weitergeben. Ein fester Ansprechpartner begleitet den Bauherrn durch die gesamte Planungs- und Ausführungsphase, und Zusatzleistungen sowie Servicepakete erleichtern den Prozess.

3. Kurze Bauzeiten

Die Montage eines Fertighauses vor Ort dauert nur wenige Tage, und der Innenausbau ist in zwei bis drei Monaten abgeschlossen. Dies ermöglicht eine zeitlich gut planbare Bauabwicklung, selbst wenn es zu Verzögerungen bei der Produktion oder ungünstigen Witterungsverhältnissen kommt.

4. Eigenleistung durch Ausbaustufen

Fertighaushersteller bieten verschiedene Ausbaustufen an, von schlüsselfertig bis Rohbauhaus. Bauherren haben die Möglichkeit, einen Teil der Arbeiten in Eigenleistung zu erbringen, was den Hauspreis durch geringere Arbeitskosten reduziert. Die Auswahl sollte jedoch den eigenen Fähigkeiten und Kapazitäten entsprechen.

5. Hohe Energiestandards

Durchdachte Planung und Typisierung ermöglichen gut gedämmte Wände und eine optimierte Heizungs- und Klimatechnik. Die Energiestandards erfüllen häufig die Anforderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), was Fördergelder vom Staat ermöglicht.

6. Musterhäuser zur Vorauswahl

Die meisten Fertighausanbieter verfügen über Musterhäuser und Ausstellungsparks, in denen Bauinteressierte die Qualität der Ausführung prüfen können. Einige Anbieter ermöglichen sogar Besuche von Kundenhäusern, um Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln.

7. Planungssicherheit durch Festpreisgarantie

Die witterungsunabhängige Produktion und der hohe Vorfertigungsgrad ermöglichen nicht nur eine gute zeitliche Planbarkeit, sondern auch eine von Anfang an festgelegte Preisgestaltung. Ein Festpreisangebot im Bauvertrag bietet maximale Planungssicherheit hinsichtlich der Kosten.

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Nachteile beim Fertighaus

1. Einschränkungen in der Planung

Fertighäuser sind Typenhäuser, was Einschränkungen für die individuelle Planung bedeutet. Änderungen im Grundriss und der Gestaltung sind meist nur in begrenztem Maße möglich. Einige Anbieter ermöglichen zwar individuell geplante Fertighäuser, jedoch entfällt dabei oft der Preisvorteil.

2. Begrenzte Materialwahl

Fertighausanbieter haben ihre eigenen Systeme für den Hausbau, inklusive Materialwahl und Wandaufbau. Änderungen sind oft nicht möglich, und Bauherren müssen sich für einen anderen Anbieter entscheiden, wenn ihre Wünsche nicht erfüllt werden.

3. Probleme mit der Luftdichtheit

Luftdichtigkeitsprobleme können auftreten, sowohl durch Fehler beim Wandaufbau als auch bei der Montage auf der Baustelle. Diese können zu Undichtigkeiten führen, die den Wärmeverlust erhöhen. Gleichzeitig können Fertighäuser auch zu luftdicht sein, was zu hoher Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung führen kann.

4. Geringe Wärmespeicherfähigkeit der Wände

Im Vergleich zu Massivwänden speichern Fertighauswände in Holzbauweise weniger Wärme, was zu schnellerer Abkühlung führt. Dies kann nachteilig sein, insbesondere bei Strahlungsheizungen oder wenn die Heizung ausbleibt.

5. Probleme mit dem Schallschutz

Fertighauswände haben aufgrund ihrer Dichte begrenzte Fähigkeiten zur Schallabsorption. Zusätzliche Maßnahmen sind oft erforderlich, um eine zu starke Hellhörigkeit zu vermeiden.

6. Trockenes Raumklima

Trotz der beworbenen Regulierungseigenschaften des Baustoffs Holz können Fertighäuser zu trockener Luft neigen. Dies kann durch den Einsatz einer automatischen Lüftungsanlage gemindert werden.

7. Niedriger Wiederverkaufswert

7. Niedriger Wiederverkaufs-
wert

Fertighäuser werden oft mit einem geringeren Wiederverkaufswert in Verbindung gebracht, was auf den Mythos zurückzuführen ist, dass sie weniger langlebig und hochwertig sind. Ein offizielles Gutachten kann helfen, diesen Nachteil auszugleichen.

Preisvorteil: Ist ein Fertighaus günstiger als ein Massivhaus?

Die anfängliche Ausgangslage, dass Fertighäuser günstiger sind als Massivhäuser, kann durch individuelle Planänderungen und hochwertige Ausstattungen kompensiert werden. Steigende Preise für Bauholz lassen den anfänglichen Preisvorteil schwinden, und die tatsächlichen Baukosten hängen stark von der Region ab.

Fazit: Der Bau eines Fertighauses bietet zahlreiche Vorteile, erfordert jedoch eine sorgfältige Abwägung der individuellen Bedürfnisse und Prioritäten. Professionelle Beratung und die Auswahl eines renommierten Fertighausanbieters können dazu beitragen, ein erfolgreiches Bauvorhaben zu realisieren.

Der Vergleich zwischen Fertighäusern von früher und heute zeigt signifikante Veränderungen in verschiedenen Aspekten, von der Konstruktion bis zur Wahrnehmung durch Bauherren. Hier sind einige Schlüsselunterschiede:

1. Qualitätsverbesserungen:

Früher hatten Fertighäuser den Ruf, in puncto Qualität und Langlebigkeit hinter individuell geplanten Massivhäusern zurückzustehen. Heutzutage legen Fertighausanbieter einen starken Fokus auf Qualitätsstandards. Fortschritte in den Fertigungstechnologien, strenge Qualitätskontrollen und Zertifizierungen (wie Gütesiegel) haben zu einer erheblichen Qualitätssteigerung geführt.

2. Vielfalt im Design:

In der Vergangenheit waren Fertighäuser oft auf standardisierte Designs beschränkt. Heute bieten viele Anbieter eine breite Palette an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Bauherren können aus verschiedenen Grundrissen, Fassadenoptionen und Ausbaustufen wählen, um ihr Fertighaus nach persönlichen Vorlieben zu gestalten.

3. Energiestandards und Nachhaltigkeit:

Moderne Fertighäuser setzen verstärkt auf hohe Energiestandards und Nachhaltigkeit. Verbesserte Dämmmaterialien, energieeffiziente Heizungs- und Klimatechnik sowie die Integration erneuerbarer Energien sind heute Standard. Dies trägt nicht nur zur Umweltfreundlichkeit bei, sondern ermöglicht auch Einsparungen bei den Energiekosten.

4. Technologischer Fortschritt:

Die Nutzung moderner Technologien hat die Fertigung von Bauteilen präziser und effizienter gemacht. Computerunterstützte Planung (CAD), präzise CNC-Maschinen und automatisierte Fertigungsprozesse gewährleisten eine höhere Genauigkeit und bessere Qualität bei der Herstellung von Fertighauskomponenten.

5. Baubeschleunigung und Effizienz:

Frühere Fertighäuser hatten den Ruf, schneller errichtet zu werden als traditionelle Häuser, aber die heutige Bauweise hat diese Effizienz weiter gesteigert. Durch fortgeschrittene Logistik, präzise Vorfertigung und gut koordinierte Bauabläufe können moderne Fertighäuser oft in noch kürzerer Zeit fertiggestellt werden.

6. Luftdichtheit und Schallschutz:

Moderne Fertighäuser setzen verstärkt auf verbesserte Technologien für Luftdichtheit und Schallschutz. Innovative Baumaterialien und Bauweisen tragen dazu bei, Probleme mit Zugluft, Wärmeverlust oder Schallübertragung zu minimieren.

7. Preisgestaltung:

Die Preisdynamik hat sich ebenfalls verändert. Während Fertighäuser früher oft aufgrund ihrer vermeintlichen Einfachheit und Standardisierung als kostengünstig galten, können heute individuelle Anpassungen und hochwertige Ausstattungen den Preisniveauausgleich bewirken. Zudem sind die Kosten für Bauholz, ein wichtiger Baustoff für Fertighäuser, in den letzten Jahren gestiegen.

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Fazit

Die Entwicklung von Fertighäusern von früher bis heute zeigt eine beeindruckende Transformation in Bezug auf Qualität, Design, Nachhaltigkeit und Effizienz. Moderne Fertighäuser sind nicht nur zeitgemäß, sondern bieten auch eine attraktive Alternative zu traditionellen Bauweisen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Qualität und Eigenschaften eines Fertighauses stark vom gewählten Anbieter, den individuellen Bedürfnissen des Bauherrn und der regionalen Bauvorschriften abhängen.

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